Wie „entfunkeln“ Astronomen die Sterne?

Turbulenzen in der Luft führen dazu, dass das Sternenlicht funkelt. Um diesen Effekt zu entfernen, messen Astronomen die Luftverwirbelungen und korrigieren sie mit verformbaren Spiegeln — eine Technik, die Adaptive Optik genannt wird.

Scharfer Blick: Die Adaptive Optik ermöglicht es Astronomen, einzelne Sterne im Zentrum der Milchstraße, 26 000 Lichtjahre von uns entfernt, klar darzustellen.
Credit: ESO/S. Gillessen et al.

Unabhängig davon, wie perfekt der Spiegel eines Teleskops ist – die Sterne sehen wegen der turbulenten Bewegung der Luft immer verschwommen aus. Die sogenannte Adaptive Optik löst dieses Problem: Mithilfe eines leistungsstarken Lasers werden Natriumatome in einer Höhe von etwa 90 Kilometern zum Leuchten angeregt. So wird ein künstlicher Leitstern erzeugt. Das Licht dieses Leitsterns wird etwa 1000-mal pro Sekunde analysiert, um die Turbulenzen zu messen. Ein verformbarer Spiegel im Strahlengang des Teleskops wird dann so angepasst, dass der Effekt der atmosphärischen Verwirbelungen kompensiert wird. Das Ergebnis ist ein unglaublich scharfes Bild.

Star wars: Ein Laserstrahl wird aus dem vierten Einzelteleskop des Very Large Telescope in Chile in den Himmel gerichtet. Er erzeugt dabei einen künstlichen Stern.
Credit: ESO/Y. Beletsky

Hast du schon mal Sterne funkeln sehen? Das liegt daran, dass die Luft über unseren Köpfen dauernd in Bewegung ist. Funkelnde Sterne sehen schön aus, aber dieser Effekt macht es schwierig, sie zu erforschen. Daher verwenden Astronomen sogenannte Adaptive Optik, um die Sterne zu „entfunkeln”.